Johannes Althusius

Johannes Althusius, geboren 1563 in Diedenshausen (Grafschaft Wittgenstein-Berleburg) als Sproß einer bäuerlichen Familie, studierte in Basel und Genf Rechtswissenschaften und wurde zu einem intellektuell und politisch einflussreichen Rechtsgelehrten und Staatstheorethiker. Ab 1586 lehrte er an der Hohen Schule (Academia Nassauensis) in Herborn, einer der damals wichtigsten Bildungseinrichtungen der Reformierten in Europa, einige Jahre auch an der Hohen Schule (Arnoldinum) in Burg-Steinfurt.

1603 veröffentlicht er eine Theorie der staatlichen Souveränität, die unveräußerlich bei den miteinander verbundenen Gemeinschaften liegt und nicht bei einer absolutistischen Staatsmacht. 1604 wurde er als Stadtsyndikus nach Emden berufen, wo er zu einem Verteidiger der subsidiären städtischen Autonomie gegenüber der feudalen Macht wurde. Dort entstand sein bedeutendstes Werk, die dritte Auflage der„Politica Methodice Digesta“ von 1614, in das er seine Erfahrungen als Stadtsyndikus einbrachte. Diese Schrift wurde zu einem Klassiker der föderalistischen Staatstheorie.

Althusius blieb bis zu seinem Lebensende in Emden, wo er am 12. August 1638 starb.